Liberaler Seniorentag im Landtag von Baden-Württemberg
22.07.2025

19.07.2025
Auch in diesem Jahr erreichte den BDK BW eine Einladung der FDP-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg zum liberalen Seniorentag. Thema war in diesem Jahr die Frage: Wie retten wir die Rente? Liberale Ideen für eine Generationen gerechte Altersvorsoge.
Nach der Begrüßung durch Fraktionsvorsitzenden Dr. Hans-Ulrich Rülke, MdL und einem Grußwort durch den Vorsitzenden der Liberalen Senioren Baden-Württemberg Dr. Wolfgang Allehoff führte Herr Prof. Dr. Christian Hagist von der WHU - Otto Beisheim School of Management/Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpolitik in das Thema ein. Er führte eindrücklich vor Augen, dass das jetzige umlagefinanzierte Rentensystem so auf Dauer nicht mehr funktionieren wird. Die im Wochentakt publizierten Vorschläge wie z.B. Abzüge bei Bestandsrentnern zum Ausgleich bei Beziehern von geringen Renten oder die Integration der Beamten in die Rentenversicherung hält er nicht für zielführend, da sie das Kernproblem – immer weniger Arbeitende finanzieren immer mehr Rentner (Einstieg der Babyboomer in die Rente!) – nicht lösen. Die immer wieder aufgebrachte Forderung nach Integration der Beamten in die Rentenversicherung würde die Situation eher verschlechtern. Statistisch haben Beamte eine höhere Lebenserwartung und würden die Rentenkassen durch den längeren Bezug eher belasten. Um die Arbeitnehmeranteile zur Rentenversicherung zu finanzieren, müsste man wohl auch die Bezüge entsprechend erhöhen, um mit der Besoldung konkurrenzfähig zu bleiben. Ohne Erhöhung ergäbe sich quasi eine Gehaltskürzung. Zusätzlich müsste der Staat die Arbeitgeberanteile aufbringen, was die Haushalte zusätzlich belasten würde.
Ohne Veränderungen des Systems droht die Gefahr, dass jungen Leute wegen besserer Perspektiven und den heutigen Möglichkeiten und Kompetenzen, wie z.B. verbreitet gute Fremdsprachenkenntnisse, ins Ausland abwandern werden.
Lösungen werden in qualifizierter Zuwanderung in den Arbeitsmarkt erwartet in der Verlängerung der Lebensarbeitszeit entsprechend der steigenden Lebenserwartung, flexiblem Renteneintritt im Sinne späterer Renteneintritt und Kapitaldeckung der Renten, sowohl in Form eines Staatsfonds, als auch privater kapitalgedeckter Altersvorsorge.
Als Fazit bleibt: Aussitzen ohne Reformen wird kein Problem lösen. Radikale Systemwechsel scheinen wegen der bestehenden Ansprüche und Verpflichtungen nicht möglich. Auch wenn es unpopulär ist und kein Wahlgewinnerthema ist. Die Politik ist gefordert, die Weichen für eine Zukunft der Versorgungssysteme zu stellen, die dem Staat, den Bürgern und den Arbeitgebern auch künftig Luft zum Atmen lässt und die Versorgung der Rentner sichert.
Hans Maile, Sprecher für den Ruhestand