Nachruf: Trauer um Gerd Bücker
24.05.2025

In seinen mehr als 50 Jahren Mitgliedschaft im Bund Deutscher Kriminalbeamter war Gerd viele Jahre im Direktionsverband Hannover aktiv. Seine Kollegen haben gemeinsam intensive Zeiten erlebt, darunter die anspruchsvolle Fusion der Bezirksverbände Hannover Stadt und Land, das große Hoffest zur EXPO 2000, u. a. mit dem Besuch des stellvertretenden Bundesvorsitzenden.
Gerd war dabei stets der Ruhepol – ausgeglichen und mit einem feinen Humor ausgestattet. Er ließ sich selten aus der Ruhe bringen. Diese Besonnenheit war eine seiner größten Stärken, auch wenn sie in der Führungsverantwortung manchmal zur Herausforderung wurde. Doch genau diese Gelassenheit machte ihn für viele von uns zu einem geschätzten Kollegen und Ansprechpartner.

Auch nach seiner Pensionierung hielt Gerd, der zuletzt Angehöriger des LKA Niedersachsen war, den Kontakt zu „seinem“ DV Hannover. Er war immer ein gern gesehener Gast bei den Mitgliederversammlungen und ließ es sich nicht nehmen, dort regelmäßig als Wahlleiter zu fungieren – ein Zeichen seiner Treue zum Verband und seines bleibenden Interesses an der gemeinsamen Sache.
Auch bei Veranstaltungen des Landesverbandes Niedersachsen war Gerd gern gesehen, auf den beiden letzten Landesdelegiertentagen war er noch als Versammlungsleiter und Wahlleiter tätig.
Gerd war über Jahrzehnte hinweg eine feste Größe im polizeilichen Staatsschutz – ein Kollege, der mit seinem enormen Erfahrungsschatz, seiner ruhigen Art und seinem Gespür für Entwicklungen viele prägte. Seine tiefe Kenntnis historischer Ereignisse, darunter auch die Festnahme von Ulrike Meinhof im Jahr 1972 in Langenhagen, machten ihn zu einem Zeitzeugen und einem gefragten Referenten bei Fortbildungen und Veranstaltungen.
Sein Wissen stellte er in den letzten Jahren dem Landespräventionsrat Niedersachsen zur Verfügung, wo er seine Expertise und Netzwerke in den Dienst der Präventionsarbeit stellte. Darüber hinaus engagierte er sich nebenberuflich u.a. beim Landessportbund Niedersachsen sowie in verschiedenen Landesprojekten gegen Rechtsradikalismus – ein Engagement, das seine Haltung und Überzeugung widerspiegelte.
Privat war Gerd ein Mensch mit festen Werten. Seine Familie bedeutete ihm alles – sie war sein Rückhalt, sein Mittelpunkt. Ebenso wichtig war ihm sein Engagement in der Lindener Bethlehem-Kirchengemeinde, wo er sich mit Überzeugung und Herzenswärme einbrachte. Die Verbindung von Glauben, Gemeinsinn und Verantwortung prägte sein Handeln weit über den Beruf hinaus.
Und auch seine Liebe zur Musik war unverkennbar – besonders zur Musik der Bee Gees. Ihre Songs begleiteten ihn durch viele Lebensphasen, und wer ihn kannte, wusste: Ein Bee-Gees-Lied passte bei Gerd immer. „Stayin' Alive“ war nicht nur ein Lied für ihn, sondern ein Lebensmotto.
Wir verlieren mit Gerd einen klugen Kopf, einen aufrechten Kollegen und einen Menschen, der mit Haltung, Fachlichkeit und Herz gewirkt hat – in unserem Verband, beruflich und privat.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm nahestanden.
Der Geschäftsführende Landesvorstand